Ausgegangen ist das Projekt von einer Erzeugergemeinschaft im Kreis
Alsfeld. Es wird unterstützt von Professoren landwirtschaftlicher
Hochschulen und Fachhochschulen, außerdem von verschiedenen Tierschützern.
Eine Firma in Alsfeld, die Sonderkarrosserien herstellt und eine zweite
Firma, die Geräte zur Schlachtung liefern wird, entwickeln die Technik
bis zur Beantragung der Zulassung.
Interessenten gibt es außerdem in Ägypten, der Mongolei, Kenia
u.a., die aber ein erstes Genehmigungsverfahren in Deutschland abwarten
wollen.
Zwei Lastzüge enthalten alle notwendigen Geräte, um Rinder und
Schweine vor Ort auf einem Bauernhof zu schlachten. Transporte für
Tiere aus Nachbarhöfen wären höchstens über wenige
km und in Kleingruppen sich untereinander kennender Tiere erforderlich.
Dieser Gesichtpunkt tiergerechter, schonender Schlachtung,ohne vorherige
weite Transporte, ist natürlich für den Tierschutz das wichtigste
Argument für das Projekt.
Für die Betreiber selbst ist ein zweites Argument ebenso wichtig,
daß nämlich durch schonende Behandlung der Tiere die Fleischqualität
erhalten bleibt. Z.B. erfahren Demeter-Höfe, daß das Fleisch
ihrer Tiere durch die derzeitigen Schlachtbedingungen Qualitätseinbußen
erleidet.
Besonders wichtig für die Projektgruppe ist es, den ovalen Stempel
der EU zu erhalten. Nur dann dürfte das Fleisch auch exportiert
werden. Der runde Stempel erlaubt nur eine Vermarktung in der Region.
Daher werden die hygienischen Bedingungen besonders ernst genommen. Die
Richtlienien des Bundesemissionsschutzgesetzes müssen erfüllt
werden. Betroffen sind die TA Luft, die TA Wasser und die TA Lärm
. Z. B. werden Blut und Abfälle ( Pansen...) bei der Alsfelder Erzeugergemeinschaft
durch die Tierkörperbeseitigung in Hopfgarten abgeholt und entsorgt.
Für Strom und Wasser muß der jeweilige Hof sorgen.
Einen Vorteil in hygienischer Hinsicht bringt die mobile Schlachteinheit:
da nur 3-4 Tiere gleichzeitig im Wagen hängen, können sie sich
nicht gegenseitig berühren, was in Schlachthöfen beim Weiterschieben
zahlloser Tierhälften immer wieder geschieht.
Das größte Hindernis für die Verwirklichung des Projektes
stellt im Augenblick die maßlose Forderung des RP in Gießen
dar. Er verlangt für jeden beteiligten Hof ein eigenes Genehmigungsverfahren,
wenn das Mobil einige Tage im Jahr dort arbeitet. So verteuert sich die
Sache von etwa 20.000DM auf ein Vielfaches
. Man war der Meinung, es solle ein Förderverein gegründet
werden, damit es eine justitiable Person gibt, die gerichtlich nachhaken
kann, wenn die Verhandlungen hier und mit dem Umweltbundesministerium zu
keinem guten Ergebnis führen.
Für unseren Tierschutzverein erschien uns eine Mitgliedschaft in dem
geplanten Förderverein sehr sinnvoll.
Am 4.Juli 1998 wurde der Verein für Mobiles Schlachten e.V., Verein für humanes Schlachten ohne Tiertransporte, gegründet. Jetzt werben für die Mitgliedschaft, um die Errichtung eines Prototyps für Schweineschlachtung auf die Räder zu bekommen. Ist das gelungen, werden gewerbliche Interessenten im In- und Ausland die mobile Schlachtung weiter betreiben.
Schauen Sie bitte gelegentlich auf der homepage:mobiles-schlachten.de nach. Oder klicken Sie gleich hier: Verein für Mobiles Schlachten