Mahnwache - gegen Tiertransporte, September 1997

Mahnwache Am Elend bei den Schlachttiertransporten hat sich trotz der zahlreichen Proteste bisher nichts geändert. Und so lange von der EU weiter höhere Prämien für den Export lebender Rinder als für den Transport von Frischfleisch bezahlt werden, wird sich voraussichtlich auch nichts ändern. Deshalb fand ,organisiert vom Bundesverband für Tierrechte, vom 28. 7. Bis zum 7. 9. 97 eine Mahnwache am Grenzübergang Salzburg -Walserberg statt.

Hier kommen die meisten Tiertransporte nach Italien und den Nahen Osten über die Grenze. Und außerdem waren in der Hauptferienzeit besonders viele Reisende zu erwarten, die auf die Mißstände mit Flugblättern und einer Unterschriftenaktion aufmerksam gemacht werden sollten.

Auf den Aufruf des Bundesverbandes für Tierrechte meldeten sich Tierschützer jeden Alters aus ganz Deutschland - von einer 73-jährigen Rentnerin aus Hamburg bis zu 20-jährigen Studenten aus Passau. Aus Marburg kamen Frau Dr. Solth und ihre Tochter Anna ( für unsere Gruppe „Schlachttiertransporte“ im Tierschutzverein ).

Die Zeit, in der Flugblätter verteilt werden konnten, war von den Behörden auf die Zeit von 5 Uhr morgens bis 21 Uhr abends begrenzt worden, “wegen der Gefährdung für die Tierschützer in der Nacht“. Trotzdem wurden pro Tag 14 000 Flugblätter verteilt, in den 6 Wochen der Mahnwache also mehr als eine halbe Million.

Die Resonnanz bei den Autofahrern war überwiegend positiv. Viele wußten bereits aus den Medien, um was es ging und ermutigten die Tierschützer weiter zu machen, einige bateen sogar um noch mehr Flugblätter für Freunde und Bekannte.

Auch die Grenzschutzbeamten unterstützten die Tierschützer so gut sie konnten. Tiertransporte kamen jedoch nicht mehr durch. Seit sie von der Mahnwache wußten, benutzten sie andere Grenzübergänge.

Ein paar Tierschützer machten sich deshalb nachts zu einer nahe gelegenen Autobahnraststätte auf und stellten fest, daß etwa ab 3 Uhr gehäuft Transporte ankamen.

Als sie nachfragten, ob die Tiere auch vorschriftsmäßig getränkt worden seien und Fotos von offensichtlich überladenen Transportern machten, wurden sie massiv bedroht und vertrieben.

Ein Fahrer, mit dem wir ein etwas ruhigeres Gespräch führen konnte, meinte, er würde selber lieber Kühlfleisch als lebende Tiere transportieren. Das sei jedoch aus markttechnischen Gründen nicht möglich. Es ist also nur zu hoffen, daß die EU endlich diese unsinnigen Exportprämien ändert, die von unseren Steuergeldern bezahlt werden. Auch der Bund der Steuerzahler interessiert sich - wie in Salzburg zu hören war - inzwischen dafür, diese Mißstände abzuschaffen.