1,2 Millionen Unterschriften für die Streichung der Exportsubventionen für Lebendtier-Transporte waren vom Bund der Steuerzahler in Verbindung mit dem Verein " Menschen für Tierrechte " und vielen anderen Tierschutzorganisationen gesammelt worden.
Am 20.Juli 1998 sollten sie dem zuständigen EU-Kommissar, Dr. H. Fischler, in Brüssel übergeben werden.
Ein früherer Termin war von ihm abgelehnt worden, da er die Annahme vor laufender Kamera verweigerte.
Diesmal fand vor der eigentlichen Übergabe eine Pressekonferenz in Brüssel statt. Dabei wurden die unhaltbar brutalen Zustände beim Entladen der Schiffe z.B. im Bestimmungshaven Beirut geschildert. Die Tiere, die bis zu 18 Tagen in Lastwagen und Schiffen unterwegs waren, waren erschöpft und teilweise verletzt.
Manche konnten kaum noch gehen, da sie auf dem Transport nur unzureichend mit Wasser und Futter versorgt worden waren. Nicht alle waren überhaupt lebend angekommen.
Doch das Schlimmste stan ihnen noch bevor. Einem irischen Kamerateam war gelungen, in einem Beiruter Schlachthaus das erbärmliche Sterben der Rinder zu dokumentieren. Rücksichtlos und mit unnötiger Grausamkeit wurden die Tiere behandelt und dann ohne Betäubung geschächtet.
Auf Nachfrage der anwesenden Journalisten wurde betont, daß
- erst die Exportprämien zu solch massenhaften Tiertransporten geführt
haben. 1994 , vor Einführung der Exportprämie wurden 8000 lebende
Rinder in die Türkei eingeführt, 1995, nachdem die Prämie
auch für Exporte in die Türkei gezahlt wurden, waren es 138000
Rinder.
- das rituelle Schächten nicht der Hauptgrund für die Lebendexporte
sein kann. Auch jetzt führen die Länder des Nahen Ostens schon
87% des Rindfleisches in Form von Kühlfleisch ein.
- man noch unsicher sei, ob die Lebendexportprämie für Rinder
in den Nahen Oasten nicht schon den Straftatbestand der Beihilfe zum Schächten
erfüllt. Bei uns ist das betäubungslose Schächten verboten.
Nach der Pressekonferenz sollte am EU-Gebäude die Übergabe der Unterschriften an Herrn Dr. Fischler erfolgen.
Mit eindrucksvollen Transparenten und in Gegenwart von Fernsehen und
Presse warteten wir eine Stunde lang.
Auf dem Foto von links nach rechts:
Dr. H.Fischler, EU-Kommissar,
Rolf von Hohenhausen, Präsident von TAE ( Stuerzahlerbund )
der Vorsitzende der Menschen für Tierrechte
und Frau H. Jaresch, stellvertretende Vorsitzende von Menschen für
Tierrechte.
Herr Dr. Fischler ließ aber nur die beiden Vorsitzuenden des Bundes
der Steuerzahler und des Verbandes " Menschen für Tierrechte
" zum Empfang zu.
Die beiden teilten uns bei einer anschließenden Besprechung für
alle anwesenden Tierschützer und Journalisten die Ergebnisse des Gesprächs
mit.
- Auch Herr Dr. Fischler möchte die Lebendexportprämien in Zukunft
abschaffen.
- Die Agenda 2000 gebe dazu eine Möglichkeit.
- Sie sei jedoch nur durchsetzbar, wenn alle 15 Landwirtschaftsminister
der EU einverstanden wären.
- Folglich sollten wir uns an unsere jeweiligen Landwirtschaftsminister
wenden.